AMD kann auf ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr 2024 zurückblicken. Dank der hohen Nachfrage nach KI-Beschleunigern und leistungsstarken Server-Prozessoren erreicht das Unternehmen einen Rekordumsatz von 25,8 Milliarden US-Dollar – ein Plus von neun Prozent im Vergleich zum bisherigen Bestjahr 2022. Besonders das vierte Quartal sticht hervor: Mit 7,7 Milliarden Dollar übertrifft AMD nicht nur das Vorjahresquartal um 24 Prozent, sondern auch das bisherige Rekordquartal Q3/2024.
Während Intel 2024 mit erheblichen Verlusten kämpft, verbessert AMD seine finanzielle Lage deutlich. Der Betriebsgewinn steigt im Jahresvergleich um 374 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar. Allein im vierten Quartal legt er um 155 Prozent auf 871 Millionen Dollar zu, während Intel einen massiven Gewinneinbruch verzeichnet. Auch der Cashflow wächst enorm: Im vierten Quartal steigt er um 214 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar, für das Gesamtjahr ergibt sich ein Plus von 82 Prozent auf drei Milliarden Dollar.
Dennoch bleibt der Nettogewinn hinter den Erwartungen zurück. Grund sind höhere Steuerzahlungen: Nachdem AMD im Vorjahr noch Steuererstattungen erhalten hatte, musste das Unternehmen im vierten Quartal 2024 satte 419 Millionen Dollar an Steuern entrichten. Gleichzeitig steigen die Investitionen in Forschung und Entwicklung auf 6,5 Milliarden Dollar im Gesamtjahr.
Der größte Erfolgstreiber ist die Data-Center-Sparte, die ihren Umsatz um 94 Prozent auf 12,6 Milliarden Dollar steigert. Der Betriebsgewinn wächst fast um das Dreifache auf 3,5 Milliarden Dollar. Sowohl Epyc-Server-Prozessoren als auch Instinct-KI-Beschleuniger tragen maßgeblich zu diesem Wachstum bei.
Erstmals nennt AMD-CEO Lisa Su konkrete Zahlen zu den Instinct-Beschleunigern: Diese generieren über fünf Milliarden Dollar Umsatz und machen damit fast die Hälfte des Data-Center-Geschäfts aus. Besonders das Modell MI300X, das in großen KI-Rechenzentren wie bei Meta zum Einsatz kommt, sorgt für hohe Absatzzahlen.
Auch die Client-Sparte, zu der Ryzen-Prozessoren für PCs und Notebooks gehören, entwickelt sich positiv. Der Umsatz steigt um 52 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar, und nach einem kleinen Verlust im Vorjahr verzeichnet AMD hier nun einen Betriebsgewinn von 897 Millionen Dollar. Dagegen schwächelt das Gaming-Segment, das unter anderem Radeon-Grafikkarten und Konsolenchips umfasst. Aufgrund der nachlassenden Nachfrage nach Konsolen-APUs für PlayStation und Xbox sinkt der Umsatz um 58 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar, während der Betriebsgewinn um 70 Prozent auf 290 Millionen Dollar zurückgeht. Die Embedded-Sparte, bestehend aus den ehemaligen Xilinx-Produkten, verzeichnet ebenfalls einen Umsatzrückgang um ein Drittel auf 3,6 Milliarden Dollar. Trotzdem bleibt sie die margenträchtigste Abteilung mit einem operativen Gewinn von 1,4 Milliarden Dollar.
Trotz der beeindruckenden Zahlen bleibt die Börse skeptisch. Für das erste Quartal 2025 erwartet AMD einen Umsatz von rund 7,1 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dennoch verlor die AMD-Aktie im nachbörslichen Handel mehr als acht Prozent – offenbar hatten Investoren noch höhere Erwartungen an das Unternehmen.
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