Agando, ein seit 30 Jahren aktiver Anbieter von PC-Systemen, hat Anfang Dezember ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragt. Der Online-Shop des Unternehmens ist derzeit nicht mehr erreichbar.
Der Besitzer der Marke Agando ist die Source IT Distribution GmbH aus Jever, Ostrfriesland. Nach erfolgreichen Jahrzehnten scheint das Unternehmen nun in Schieflage geraten zu sein und musste beim Amtsgericht Wilhelmshaven ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragen. Das Amtsgericht teilte in einer Mitteilung vom 7. Dezember 2023 mit, dass bis auf Weiteres ein Insolvenzverwalter über das Vermögen der Source IT Distribution GmbH entscheidet. Bislang liegt keine offizielle Stellungnahme von Agando vor. Das bedeutet, dass über die genauen Gründe des Antrags nur spekuliert werden kann. In der Vergangenheit konnten Kunden über den Onlineshop PC-Systeme, Notebooks und Server beziehen und nach eigenen Wünschen konfigurieren.
Seit dem Wochenende ist dies leider nicht mehr möglich, da sich die Internetseite von Agando derzeit im Wartungsmodus befindet. Bis vor kurzem liefen noch einige Werbekampagnen über die Sozialen Medien. So warb das Unternehmen unter anderem auf Facebook und Instagram für sein Top-Angebot der Woche, einen Gaming-PC für fast 1500 Euro.
Insider gehen davon aus, dass sich das norddeutsche Traditionsunternehmen wegen finanzieller Problemen veranlasst sah, den Schritt in ein vorläufiges Insolvenzverfahren zu gehen. Bei einem vorläufigen Insolvenzverfahren prüft der verantwortliche Insolvenzverwalter, ob die finanziellen Mittel ausreichen, um den laufenden Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Zudem muss der Insolvenzverwalter ermitteln, ob das Unternehmen finanziell in der Lage ist, die Verfahrenskosten zu tragen. Auch wenn das Schicksal der Source IT Distribution GmbH vorerst von der Prüfung durch das Amtsgericht Wilhelmshaven abhängt, bedeutet dies nicht das finale Ende. In der Regel stehen meist potenzielle Investoren bereit, sofern eine zukunftsweisende Strategie vorliegt und die Auftragslage eine positive Entwicklung anzeigt.
Laut North Data hatte das beim Amtsgericht Oldenburg registrierte Unternehmen 2021 noch eine Bilanzsumme von über 12 Millionen Euro. Glücklicherweise droht den Beschäftigen keine traurige Vorweihnachtszeit, da in einem solchen Fall die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter für die kommenden Wochen und Monate von der Bundesagentur für Arbeit übernommen werden.
Endgültige Klarheit für alle Beteiligten wird erst dann aufkommen, sobald das offizielle Ergebnis der Prüfung veröffentlicht wird. Bis dahin heißt es Daumen drücken und hoffen, dass sich die Tore von Agando nicht für immer schließen.