Totgesagte leben länger. Viel wurde mit der Übernahme Hasselblads durch DJI spekuliert, das Ende der klassischen Mittelformatkameras des legendären schwedischen Kameraherstellers war dabei auch gar nicht mehr abwegig. Trotzdem werden alle Zweifel mit der Präsentation der Hasselblad 907X sowie dem passenden Digitalrückteil CFV 100C zerstreut. Die neuen Produkte zeigen sich im Retrodesign der legendären 6x6 Kameras und das digitale Rückteil ist zudem kompatibel zu den klassischen Hasselbladkameras der 500er und 200er-Serien sowie weiteren Kameras.
Auf den ersten Blick erkennt man, mit wie viel Liebe zum Design die neue Kamera und Digitalback gestaltet wurden. Obwohl Hasselblad in den letzten Jahrzehnten sich immer neu erfunden hatte und Pioniere im Bereich der digitalen Fotografie im Mittelformat sind, blieben ihre analogen Kameras im 6x6 Format ein Dauerbrenner. So sehr, dass viele Dritthersteller eigene Digitalrückteile entwickelten, die an diese Kameras adaptiert werden konnten.
Die neue 907X wie auch CFV 100C verwenden schwarzes Leder (ökologisch produziert) und je nach Model die bekannten Chromkanten. Das Display kann dabei um bis 90° ausgeklappt werden, was es ermöglicht, dieses System wie eine Kamera mit einem Lichtschachtsucher zu verwenden. Man kann also aus der Höhe der Hüfte Fotos schießen. Die Kombination aus Kamera und Digitalrückteil ist zudem nicht fest verbaut. Das Rückteil kann somit für andere Zwecke eingesetzt (wie etwa an anderen Kameragehäusen) oder bei Erscheinen von neuen Geräten getauscht werden. Auch wenn Mittelformatkameras alleine durch den großen Sensor recht groß sind, glänzt die 907X durch den Wegfall des Spiegels mit sehr kompakten Maßen und niedrigem Gewicht. Die eigentliche Kamera ist an sich nur noch eine Objektivhalterung. So wiegen Kameragehäuse und Rückteil zusammen etwa nur 620 g. Auch wenn das Design puristisch an die 50er Jahre erinnert, schlummert im Kameragehäuse natürlich modernste Technik mit zahlreichen Funktionen, womit sich die Kamera einfach bedienen lässt, aber trotzdem in ihrer Basis eine puristische Mittelformatkamera bleibt. Denn um einen lässt sie sich über ein IOS Gerät steuern, aber zum anderen verzichtet z.B. Hasselblad auch bei dieser Kamera auf die Videoaufnahmemöglichkeit.
Verbaut ist ein 43,8 x 32,9 mm großer, rückseitig beleuchteter CMOS Sensor mit einer Auflösung von 100 Megapixeln. Der Dynamikumfang wird mit 15 Blendenstufen angegeben und eine Farbtiefe von 16 Bit wird erreicht. Sie unterstützt Autofokus mit schneller Phasenerkennung, sowie mit XCD Objektiven Belichtungszeiten von 68 Minuten bis 1/4000s. Ein leiser, elektrisch gesteuerter Verschluss mit 1/6000s ist ebenfalls verfügbar. Blitzsynchronzeiten sind dank des Zentralverschlusses bei allen Zeiten möglich. Die Kamera verfügt zudem über 1 TB internen Speicher, womit damit alleine über 4800 Fotos im RAW Format in der Kamera Platz finden können. Der Speicher kann zudem CFexpress Type B Karten erweitert werden.
Preis und Verfügbarkeit
Die Hasselblad 907X mit CFV 100C wird ab dem 15. Februar zu einer UVP von 7.799,00 € im Fachhandel verfügbar sein.