Mit der AMD Renoir bzw. den mobilen AMD Ryzen 4000 CPUs macht der Hersteller die Zen 2 Architektur fit für Notebooks. Das bedeutet, dass auch hier bereits ab der 15W bis zu acht Kerne und 16 Threads verfügbar sind.
Die AMD Ryzen APUs der 3000-Serie können in Notebooks bereits mit einer guten Leistung glänzen, aber so richtig Beachtung finden diese flächendeckend nach wie vor nicht. Zumindest werden bzw. wurden sie immer noch etwas Schwiegermütterlich bei den Herstellern behandelt. Das Blatt könnte sich nun mit den mobilen AMD Ryzen 4000 Prozessoren ändern. Es gibt auch schon mehrere Anzeichen dafür, dass dies der Fall sein wird. Die neuen APUs setzten auf die 7nm Fertigung sowie die Zen 2 Architektur. Insgesamt sollen sie die doppelte Leistung pro Watt wie die Vorgänger an den Tag legen. Der Hersteller führt dabei 30% auf die höhere IPC zurück und 70% auf die 7nm Fertigung bei TSMC.
Den Kritikpunkt der hohen Leistungsaufnahme bei den Vorgängern braucht man sich somit nicht mehr nachsagen lassen. Einsparungen können auch durch den Einsatz bzw die Unterstützung von LPDDR4X-4366-RAM. Weitere Maßnahmen betrafen die Power States, welche nun deutlich aggressiver agieren sollen. Anders als bei den Desktop Prozessoren mit Zen 2 Architektur kommt im Notebook kein Chiplet-Design zum Einsatz. Die maximal acht Kerne, die I/O-Komponenten und auch die GPU befinden sich also auf einem Chip. Entgegen der Annahmen hat man die GPU nicht weiter ausgebaut, sondern diese sogar etwas beschnitten. Statt 11 CUs bietet die Vega-GPU nun nur noch 8 Compute Units, welche aber deutlich höher takten. Der Grund liegt erneut bei der Energieeinsparung. Zudem reicht die Leistung der Grafiklösung im 15W-Notebook-Segment immer noch aus. In höheren Leistungsklassen (45W) wird aus Marketinggründen eh meist eine dedizierte Grafikkarte verbaut. Hier kommt dann SmartShift zum Einsatz, welches je nach Last zwischen den Grafikeinheiten logisch wechselt.
Die Prozessoren teilen sich auch hier in zweio Serien. Die U-Modelle kommen mit 15W aus, während es bei den H-Modellen bis zu 45W sind. Zur Verfügung stehen in beiden Klassen bis zu acht Kerne und 16 Threads, was für eine 15W CPU eine Premiere darstellt. Das Topmodell AMD Ryzen 7 4800U sieht der Hersteller in allen Disziplinen vor der Intel Ice Lake CPU Core i7-1065G7. Dass die Multi-Thread-Leistung höher ausfällt, war eigentlich zu erwarten. Aber auch bei Single-Thread Anwendungen will man durch den hohen Boost besser aufgestellt sein und auch die beschnittene Grafikeinheit legt zu und soll stärker als die Intel Iris Plus, welche den stärksten Ausbau darstellt, ausfallen.
In der H-Serie fällt der Umfang an CPUs geringer aus. Dadruch, dass sie eine TDP von 45W aufweisen, kann der Basistakt deutlich angehoben werden. Bei der TDP haben die Notebook-Hersteller aber auch leichte Freiheiten und können diese auch auf 35W oder 55W konfigurieren. Auch der Mehrkern-Turbo dürfte in der Regel höher ausfallen als bei den U-Modellen. Da von Intel nochj keine Konkurrenz mit acht Kernen anbietet, misst man sich mit dem Intel Core i7-9750H, einer Sechskern-CPU mit 45W TDP. Diese soll im Multithreading um bis zu 46% geschlagen werden. Aber auch im Cinebench R20 1T Benchmark will man 5% Abstand aufbauen und das, obwohl der Takt mit 4,5Ghz vs 4,2GHz zugunsten der Intel CPU ausfällt. Selbst den Intel Core i7-9700K Desktop-Prozessor mit 95W TDP will man bei der Creation-Performance schlagen können. Die ersten Geräte dürften im Februar 2020 den Markt erreichen. Bis zum Ende des Jahres soll es dann ein sehr breites Angebot geben.
Quelle: Pressemeldung